Oft werden Spätzle als Beilage serviert. Ich verwende sie als einfache, selbst gemachte Nudeln in (vegetarischen) Hauptspeisen. Sie ersetzen fertig gekaufte Nudeln. Spätzle mache ich immer selbst, weil der Teig so unkompliziert und variabel ist und ich genau weiß, was drin ist.
Selbstgemachte Spätzle gelingen so unkompliziert und einfach, dass ich heute für das Rezept zum ersten mal wieder ein Grundrezept hergenommen habe. Ich will hier schließlich konkrete Gewichtsangaben machen. Ich selbst wiege nur das Mehl und füge dann alles Weitere “frei Schnauze” hinzu. Das sind für eine Hauptspeise bei uns zwei Personen etwa 250 g Mehl.
Der Rest kommt einfach dazu, damit es ein dickflüssiger Teig wird. Mehr muß man nicht wissen.
Als Mehl kann man normales Weizenmehl nehmen. Man kann auch etwas Mehl durch Hartweizengries ersetzen. Dann werden sie griffiger. Oder man nimmt spezielles Spätzlemehl das aus Hartweizen besteht. Einen Teil des Mehls ersetze ich auch gern durch Quark oder gekochte und gestampfte Kartoffeln.
Zum Mehl kommen in den klassischen Spätzleteig so viele Eier, dass der Teig die richtige Konsistenz erhält. Wer aber an Eiern sparen möchte, ersetzt einen Teil der Eier durch Milch oder Wasser. Ich selbst nehme gern von meinem selbstgemachten Kefir und lasse dafür ein Ei weg. Oder ich nehme das Ei und lasse das Wasser weg.
Man kann es schon erahnen, ein konkretes Rezept ist eigentlich nicht notwendig. Mehl, Eier, Milch-Produkt und Salz. Mehr benötigt man nicht. Man kann freilich den Teig noch würzen und zum Beispiel klein geschnittenen und getrockneten Lauch oder Winterheckenzwiebel beimengen . Auch getrockneter Knoblauch gibt Würze. Probieren geht einfach über studieren. Mir sind jedenfalls noch niemals Spätzle misslungen.
Zum Einstieg in die Spätzleproduktion nun aber ein einfaches Grundrezept mit genauen Gewichtsangaben:
Zutaten für 2 Personen als Hauptspeise:
- 250 g Weizenmehl (oder 200 g Mehl und 50 g Hartweizengries)
- 2-3 Eier
- 1/2 Teelöffel Salz
- 200 ml Wasser (oder Wasser mit Milch oder Wasser mit Kefir)
Zubereitung:
Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit dem Besen aufschlagen.
Man kann das mit einem Kochlöffel mit Loch machen. Mir ist das zu anstrengend. Ich lasse das die Küchenmaschine erledigen. Der Teig sollte Blasen schlagen und sich ziehen lassen ohne zu reißen. Im Foto erkennt man, dass er beim Rühren etwas an Wand der Schüssel haftet und nicht gleich abfließt. Dann ist er richtig.
Jetzt den Teig mindestens 10 Minuten ruhen lassen. Die Zeit kann auch um einiges länger sein, aber 10 Minuten ist Minimum, damit Mehl und/oder Gries quellen können.
Nach der Ruhezeit den Teig nochmals aufschlagen.
Wasser mit Salz in einem ausreichend großen Topf (meiner für 2 Personen hat etwas mehr als 2 l Inhalt) zum Kochen bringen. Genau wie beim Nudeln-Kochen.
Den Spätzlehobel auf den Topf aufsetzen.
Ich finde dieses einfache Gerät am praktikabelsten. Ohne jede Übung gelingen jedem hier die Spätzle. Eine Portion Teig (bei dieser Menge etwa ein Drittel des Teiges) auf den Hobel geben und mit dem Spatel durch die Löcher ins siedende Wasser streichen.
Hobel wieder auf die Teigschüssel legen. Nicht über dem kochenden Wasser liegen lassen, weil sonst der Teig zu sehr daran festklebt und man ihn später nur schwer wieder abbekommt.
Die Spätzle sind erst unter Wasser, kommen aber rasch an die Oberfläche. Jetzt muss das Wasser gerade wieder aufkochen, dann sind sie fertig und können mit dem Schaumlöffel abgeschöpft werden.
Nun kommen sie zum Abtropfen in ein Sieb in einer Schüssel. Bei mir ist das das Produkt Siebservierer, in dem Sieb und Schüssel und Deckel vereint sind. Man kann sie, wenn sie nicht weiter verarbeitet werden, so gleich bis zum servieren warm halten und auf den Tisch bringen.
Ist die erste Portion fertig, setzt man wieder den Hobel auf den Topf. Das Wasser muss bis dahin wieder kochen. Nun wird die nächste Portion Teig durch den Hobel gestrichen. Und immer so weiter, bis aller Teig zu Spätzle verkocht ist. Fertig.
Jetzt könne sie als Beilage serviert werden. Oder wie jede andere Pasta mit einer Pasta-Sauce ganz nach eigenen Vorlieben. Die Sauce kann man bereiten, während der Spätzleteig ruht.
Bei mir gibt es heute eine schnelle Pesto-Frischkäse-Sauce.
Zutaten:
- Basilikumpesto aus dem Vorratsschrank (oder ein anderes Pesto, z.B. Bärlauchpesto)
- Frischkäse
- Salz (zum Beispiel ein selbst gemischtes Mühlensalz)
- Öl
- Frühlingszwiebel oder Winterheckenzwiebel
- nach Geschmack : etwas Schmand
Zubereitung:
Zwiebel klein hacken.
Öl in einem kleinen Topf erhitzen und Zwiebel andünsten.
Frischkäse einrühren und schmelzen lassen.
Pesto zufügen. Mit Wasser und wenn erwünscht Schmand auf die gewünschte Konsistenz bringen.
Mit Salz und pfeffer abschmecken.
Bis zum Servieren warm halten.
TiPP:
Ich habe die fertigen Spätzle in einer Auflaufform schichtweise mit der Pesto-Frischkäsesauce und geriebenem Parmesan geschichtet.
Das ganze kam dann für 5-7 Minuten bei 700 Watt in die Mikrowelle zum Erhitzen. Der Käse sollte schmelzen. Man kann es auch für 10-15 Minuten in den heißen Backofen stellen.
Mit einem frischen Salat serviert ergibt das ein leckeres, gesundes und vollwertiges Essen aus dem Garten.
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